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Urbane Landstrasse

Im Sommer 2019 wurden in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Urban Sketchers Switzerland sämtliche Gebäude entlang der Wettinger Landstrasse zeichnerisch festgehalten.

Die einzelnen Zeichnungen können nach Strassenseiten sortiert auf dieser Seite betrachtet werden.


Landstrasse, rechte Seite

 

 

Landstrasse, linke Seite


Eingebettet zwischen Lägerngrat und Limmatbogen fand Wettingen im Jahr 1045 seine erste urkundliche Erwähnung. Die folgenden Jahre durchlief die Ortschaft abseits von der Landstrasse zwischen Baden und Zürich angelegt, eine beschauliche Entwicklung. Rund um das Kloster unten am Fluss und im Dorfkern am Hang, mit dem Gluri Suter Huus, lebten um 1850 1’610 Personen auf dem Gemeindebann. Dies begann sich markant zu verändern, als das benachbarte Baden ab 1873 mit mehreren Firmengründungen zum Industriestandort wurde. Eine Entwicklung, die das freie Wettinger Feld ermöglichte. Dieses bot Platz für Wohnraum der Firmenangestellten Badens. Mit der Eröffnung der Hochbrücke über die Limmat 1923, bestand freie Fahrt: deren Verlängerung, die Landstrasse, mauserte sich innert weniger Jahrzehnten vom freien Feldweg zur dichtbebauten, geschäftigen Hauptschlagader des heutigen Wettingens mit fast 21’000 Einwohner_innen.

Betriebsam, verkehrsreich, teilweise laut, manchmal verstopft, stösst die Landstrasse nicht auf ungeteilte Liebe. Anders als die historischen Relikte, wie das Kloster und der Dorfkern, oder wie die Rebhänge an den Lägern, ruft sie kaum Phantasien und Träumereien hervor, sondern liefert alltägliche, vielseitige Erfahrungen.
Sie bildet Heimat, ohne dafür ein deutliches Bild liefern zu wollen.
Eine „urbane Landstrasse“, der Begriff erscheint als vermeintlicher Widerspruch, ist aber die gelebte Realität, in Wettingen, wie auch in ähnlicher Weise an vielen anderen Orten der Schweiz.

Urban Sketchers, Etablierte wie Neuberufene, von überall her sind eingeladen, sich und der Welt ein Bild davon zu machen, indem sie die einzelnen Gebäude entlang der Wettinger Landstrasse zeichnerisch festhalten.

 

 

Anmeldebedingungen

Die Gebäude waren auf ein DIN A4, querformat zu zeichnen, gemäss dem Urban Sketching-Manifest:

• Wir zeichnen vor Ort, drinnen oder draussen, nach direkter Beobachtung.
• Unsere Zeichnungen erzählen die Geschichte unserer Umgebung, der Orte, an denen wir leben oder zu denen wir reisen.
• Unsere Zeichnungen sind eine Aufzeichnung der Zeit und des Ortes.
• Wir bezeugen unsere Umwelt wahrhaftig.
• Wir benutzen alle Arten von Medien.
• Wir unterstützen einander und zeichnen zusammen.
• Wir veröffentlichen unsere Zeichnungen online.
• Wir zeigen die Welt, Zeichnung für Zeichnung.


Projektbeschrieb

Die Zeichungen konnten individuell oder in Gruppensessions erstellt werden.
Die Sketchcrawls (an den Samstagen, 1. und 29. Juni 2019, Treffen 10.30 Uhr vor dem Gluri Suter Huus) wurden über http://switzerland.urbansketchers.org/2019/06/2-sketchcrawl-urbane-landstrasse-am.html angekündigt, und boten die Gelegenheit der geselligen Begegnung mit anderen Zeichner_innen und dem Ort.

Sämtliche eingereichten Zeichnungen kamen in der Ordnung der Landstrasse als Serie gehängt vom 29. September bis zum 13. Oktober 2019 zur Ausstellung in der Galerie im Gluri Suter Huus.

Zur Koordination wurden Doodles aufgeschaltet, in welchen alle markierten, welche(s) Gebäude sie zeichnen werden.