Rosina Kuhn, 1940 in Zürich in eine Künstlerfamilie hineingeboren, hat ihr ganzes Leben lang gemalt. «Wie ein Überfall» kam es ihr vor, als sie sich mit dem 70. Lebensjahr konfrontiert sah. Nun ist es an der Zeit, auf das reiche Werk zurückzublicken. Von Porträts über Landschaften zu Stillleben – Rosina Kuhn malt gegenständlich-figurativ, dies aber ohne pedantischen Duktus, sondern mit einer Lust am Malstrom und an der Kraft der Farben. Vor allem ihre Rückenansichten und Porträts sind von einer so pointierten Reduktion, dass die Porträtsitzungen bei ihr hochbegehrt sind. Ihre Wurzeln sind breit gestreut: Im turbulenten New York der 60er- und 70er-Jahre lernte sie die sprühende Farbigkeit der Pop-Art und die Performance-Kunst kennen. In der Schweiz war sie Teilnehmerin an der legendären Ausstellung «Frauen sehen Frauen» 1975 im Strauhof Zürich und positionierte sich inmitten des Aufbruchs, nicht nur in der Geschlechterpolitik, sondern auch in der Kunst.